Vorschlag für neues Crossover-Bike: Honda CB 1000 X

MOTORRAD spekuliert auf die Honda CB 1000 X
So darf die Crossover-Honda mit 150 PS kommen

Veröffentlicht am 29.10.2024

Wer bei Honda nach einem Crossover-Bike mit sportlicher Note sucht, schaut in die Röhre. Die Japaner widmen sich dem Thema – Honda-like – von der nüchternen Seite. Den Einstieg bildet die NC 750, nach oben rundet die NT 1100 die Range ab. Maximal 102 PS bei hohem Gewicht passen nicht zum Zeitgeist einer S 1000 XR, Multistrada RS oder Suzuki GSX-1000 GX mit mindestens 152 PS.

Neue Honda Hornet steht Modell

Muss das so sein? Vielleicht nicht mehr lange, weil Honda ab Mitte 2024 die powerlastige Naked-Bike-Klasse mit der neuen CB 1000 Hornet aufmischen will. Mit ihrem 2017er-Fireblade-Vierzylinder dürften 150 PS locker drin sein. Nutzt man die Orientierungsbasis CB 750 Hornet, die 2023 mit ihrem niedrigen Gewicht und wohldosierter Leistung die Zulassungsstatistik ordentlich durcheinanderwirbelte, müssten ähnliche Tugenden für die CB 1000 Hornet gelten. An dieser Stelle bleibt der Konjunktiv prägend, weil Honda bis Ende Februar 2024 keine greifbaren Infos zur neuen 1000er-Hornet veröffentlicht hat. Unser Wunsch für die 1000er-Hornet: unter 220 Kilogramm und ein Preis von rund 11.000 Euro.

Konzept: Honda CB 1000 X

Auf dieser Basis hat MOTORRAD-Zeichner Kar Lee zunächst eine NC 1000 X entworfen. Das Crossover-Bike nutzt ohne große Änderungen Rahmen, Schwinge und Fahrwerk der nackten CB 1000 Hornet. Weil deren Stahlrohrchassis mit dem angeschweißten Heckrahmen nicht als Highlight durchgeht, verstecken eng ums stählerne Korsett geschlungene Kunststoffparts das schwere Gerüst. Bei der Form der Plastikschale bedient sich der Zwitter aus Hornet und NT geschickt beim Zweizylinder-Crossover-Bike. So finden sich an der Front deren schlitzäugigen Scheinwerfer wieder, allerdings rückt die Frontverkleidung selbst näher an den Lenkkopf heran. Dank fließender Formen sowie geschickt platzierter Design-Elemente wie der seitlichen, dunklen Verkleidungsteile mit Honda-Logo wirkt der Entwurf in sich sehr stimmig. Nur der Name passt nicht.

NC 1000 X wird zur CB 1000 X

Dieses Modell als NC 1000 X ergibt im Grunde keinen Sinn, denn es gibt für potente Vierzylinder aus Honda-Hausen ein deutlich stärkeres Modellkürzel CB. Und nach der Präsentation der neuen CB 1000 Hornet, wird der hoffentlich kommende Crossover CB 1000 X heißen. Dazu gab es bereits vor 5 Jahren einen konkreten Hinweis und erst jüngst einen, aus einer Quelle, die man nicht erwarten würde. Den ersten Hinweis gab Honda selbst, und zwar 2019 auf der EICMA mit dem Konzept CB4X. Einarmschwinge, 650er-Vierzylinder, sehr lecker. Der jüngste Hinweis soll wohl laut japanischen Medien von Kawasaki gekommen sein, die im Kontext der neuen Versys 1100 unverhohlen von der Honda CB 1000 X als Konkurrentin sprachen. Und vielleicht steht auf der EICMA 2024 wie in den Jahren zuvor ein entsprechende Konzept oder Serienmodell für das Modelljahr 2026.

Honda Crossover mit 152 PS?

Derzeit leistet der Einstieg in die Crossover-Welt mit runden 1.100 Kubik und 135 PS in der Kawasaki Versys 1100. Die nächste Stufe zündet Suzuki bei 152 PS in der GSX-1000 GX, danach folgen BMW, KTM und Ducati mit bis zu 180 PS. Und in der Extremversion BMW M 1000 XR sogar 201 PS. Seit der Präsentation der CB 1000 Hornet, auf der die CB 1000 X basieren könnte, ist klar: Aus dem weiterentwickelten Motor der SC59/SC77 sind 104 NM und 152 PS oder mit Auspuffklappe 107 NM und 157 PS möglich. Im Kontext der beiden anderen Japan-Crossover – wenn man die Versys so nennen darf – das passende Maß.

CB 1000 X für Sport und Touren

Mit groß ausgeformten und satt gepolsterten Sitzen macht die CB 1000 X klar, dass sie nicht als reines Designobjekt durchgehen will, sondern wie die NT 1100 für weite Trips zu haben ist. Gerne mit reichlich Gepäck. In den Heckträger integrierte Kofferhalter verankern mögliches Reisegepäck sicher, gerne ergänzt um ein Topcase oder eine Gepäckrolle. Der ähnlich steil wie bei der Africa Twin angestellte Auspuff bedingt zwar auf der rechten Seite einen Koffer mit entsprechender Aussparung, die Tourenqualitäten der CB 1000 X beschränkt das nur in geringem Maße.

Sonst bringt der Crossover-Vierzylinder viel für die lange Reise mit: Kurvenlicht auf Höhe der unteren Gabelbrücke, eine höhenverstellbare Scheibe und aktuell angesagte Assistenzsysteme vom ABS über Traktionskontrolle hin zu mehreren Motormodi und Konnektivität. Ein semi-aktives Fahrwerk wäre zwar ein konkurrenzfähiges Goodie, aber mit dem Ansatz des günstigen Einstiegs dürfte diese Technologie nicht zu finden sein. Ebenso käme die CB 1000 X nicht mit serienmäßigem Abstandstempomat, sprich einem Radar-System.

Preis, Leistung und Gewicht der neuen Honda

Es klang mehrfach an: Wenn Honda eine CB 1000 X oder einen anders getauften Crossover auf Basis der neuen Hornet 1000 bringt, dann appelliert das Motorrad an die Vernunft. Keine überschäumende Leistung, die Ausstattung solide, ohne Luxus und wie gewohnt mit Honda-typischer Haltbarkeit und Verarbeitung. Sie könnte die günstigste 1000er-Maschine im Segment sein und um die NT 1100 herum mit unter 15.000 Euro kosten, sie wird trotzdem auf keinen Fall die leichteste sein. Ihr Stahlchassis und ein großer Vierzylinder würden Masse auf die Waage bringen: Um die 235 Kilo, bei 150 PS und unter 15.000 Euro. Das ist eine Honda, die noch fehlt!